Auszubildende gestalten digitalen Wandel in Mittelsachsen im Projekt „Digiscout“

29.08.2023

Auszubildende aus fünf Unternehmen präsentierten ihre Ergebnisse. Für 2024 gibt es eine Neuauflage. Unternehmen können sich anmelden.

„Die Digitalisierung hat uns fest im Griff und lässt uns in keiner Situation, ob privat oder beruflich, mehr los. Doch trotz des bereits erreichten Fortschritts gibt es noch unzählige Möglichkeiten, die Digitalisierung weiter voranzutreiben. Und wer könnte dabei besser helfen als junge, digital affine Auszubildende, die mit den neuesten Technologien aufgewachsen sind? Sie bringen nicht nur viel Know-how und Flexibilität mit, sondern können auch den digitalen Wandel in Ihrem Unternehmen entscheidend vorantreiben“, eröffnete Kerstin Kunze, Referatsleiterin Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung die Ergebnis-Veranstaltung.

Genau hier setzt das Projekt Digiscouts an: Auszubildende aus verschiedenen Unternehmen erhalten die einmalige Chance, den digitalen Wandel in ihren Betrieben kreativ mitzugestalten. In Mittelsachsen haben sich 15 Auszubildende aus fünf verschiedenen Unternehmen vom ersten bis zum dritten Lehrjahr dieser Herausforderung gestellt und beeindruckende Ergebnisse erzielt. Die Ergebnisse stellten sie gemeinsam mit ihren Ausbildern am 24. August im Landratsamt in Döbeln unter dem Titel „Virtuelle Einblicke in Digiscouts-Projekte“ feierlich vor.

Das Besondere am Projekt Digiscouts ist, dass sowohl Unternehmen als auch Auszubildende davon profitieren. Die Unternehmen erhalten neue Perspektiven und Impulse zur Optimierung ihrer Prozesse, während die Auszubildenden die Möglichkeit erhalten, den digitalen Wandel in ihren Unternehmen aktiv mitzugestalten. So entsteht eine Win-Win-Situation. Die Auszubildenden fühlen sich wertgeschätzt und können eigene Projekte umsetzen, während die Unternehmen von den innovativen Projekten profitieren. Ein Beispiel ist die Firma Kerateam aus Leisnig, die mit zwei Auszubildenden an dem Projekt teilnahm. Gemeinsam entwickelten sie eine App zur Krankmeldung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jonas Schmidl aus dem zweiten Lehrjahr berichtet: „Am besten hat mir gefallen, dass es bei der Geschäftsleitung gut angekommen ist und wir die nötige Unterstützung bekommen haben."

Die Auszubildenden aus verschiedenen Ausbildungsberufen haben größtenteils im Team über einen Zeitraum von rund einem halben Jahr Strukturen und Prozesse digitalisiert. Der Spezialgerüstbauer Gemeinhardt aus Roßwein war mit mehreren Auszubildenden zur Feierstunde vor Ort. Sie stellten eine digitale Lernplattform für zukünftige Auszubildende vor. „Die größte Hürde bei dem Projekt war unter anderem die Kommunikation und das Projekt zum Laufen zu bringen. Durch die unterschiedlichen Ausbildungsjahre waren die Azubis immer zeitversetzt in der Berufsschule oder auf Montage in ganz Deutschland“, so Ausbilder Marcus Muschke.

Die Azubis der Eurofins Umwelt Ost GmbH aus Freiberg und der Sächsischen Walzengravur GmbH aus Frankenberg entwickelten jeweils eine Azubi-Plattform, welche eine bessere Organisation der Ausbildung, eine bessere Planung sowie den Austausch der Azubis über Lerninhalte ermöglichen soll.

Die zweite Auflage des Digiscout-Projekts steht bereits in den Startlöchern. „Wenn genügend Unternehmen Interesse zeigen, würden wir dieses zukunftsorientierte Projekt des RKW-Kompetenzzentrums gerne auch im nächsten Jahr wieder begleiten“, sagt Melanie Möbius vom Referat Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung. Die meisten der teilnehmenden Unternehmen haben bereits ihr Interesse für das Folgeprojekt bekundet. Interessenten können sich unter regionalmanagement@landkreis-mittelsachsen.de melden.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert und vom RKW-Kompetenzzentrum in Kooperation mit dem Landratsamt Mittelsachsen vor Ort umgesetzt.