Innovatives Werkstattverfahren zur Zukunft der Windenergie und der Energiewende in Mittelsachsen – erfolgreicher Abschluss

17.06.2024

In einem Werkstattverfahren zur Zukunft der Windenergie und der Energiewende in Mittelsachsen haben Vertreterinnen und Vertreter aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Landwirtschaft, erneuerbaren Energien und Verwaltung gemeinsam Maßnahmen erstellt. Diese wurden am 10. Juni der Öffentlichkeit vorgestellt und mit interessierten Personen diskutiert.

Der inhaltliche Schwerpunkt lag dabei auf den gemeinsam erarbeiteten Themen: Transparenz und Kommunikation durch bessere Informationsbereitstellung, finanzielle Beteiligung von Anwohnern und Gemeinden sowie die Möglichkeit der kommunalen Flächensteuerung. Der Landkreis geht hier neue Wege und unterstützt Kommunen in der kommunalen Flächenausweisung für Windkraftgebiete, um so die kommunale Steuerung zu stärken.

Durch eine Servicestelle zu Erneuerbaren Energien sollen Anwohner, Kommunen und Unternehmen zukünftig zu Möglichkeiten der finanziellen Teilhabe und Beteiligung informiert werden und Wertschöpfungspotenziale besser kommuniziert werden.

Kristina Wittig, Vorstandsvorsitzende Wir machen Energie e. G., führt aus: „Der Nutzen von Erneuerbaren sollte vor Ort deutlich spürbar sein. Das gelingt am besten, wenn Kommunen und Bürgerschaft aktiv mitgestalten und die Entscheidungsprozesse transparent sind. Außerdem ist erstrebenswert, dass Anlagen oder Teile davon auch den Menschen gehören. So kann eine langfristige Teilhabe, beispielsweise die Wertschöpfung aus der Betriebsführung, vor Ort verbleiben.“

Der Landkreis geht mit dem Werkstattverfahren weit über die formalen und gesetzlichen Vorgaben für öffentliche Beteiligung hinaus und informiert seine Bürger frühzeitig zu aktuellen Vorhaben in der Energiewende und ermöglicht die kollaborative Gestaltung von Projekten n für eine gemeinwohlorientierte Energiewende. Um Transparenz über den Prozess herzustellen, will das Landratsamt einen „Energieatlas” mit Strombedarfen und Informationen über den Ausbau der Windenergie einführen.

Das Werkstattverfahren wurde im Frühjahr 2024 gestartet und mit Unterstützung von KOOP Wind durchgeführt. Hintergrund des Verfahrens bilden rechtliche Vorgaben, wie unter anderem das Ziel, zwei Prozent der Landesfläche für die Erzeugung von Strom aus Windkraft zu nutzen. Vergangene Woche wurde zudem das „Gesetz zur Ertragsbeteiligung von Kommunen an Windenergie- und Photovoltaik-Freiflächenanlagen“ im Sächsischen Landtag beschlossen. Dadurch werden die Kommunen in Sachsen künftig an den Gewinnen von Windkraft- und PV-Anlagen beteiligt.

Foto: Koop Wind