Neue Rettungswache in Dittmannsdorf eingeweiht

05.05.2023

Eine effizientere Raumaufteilung, die räumliche Trennung vom Kindergarten sowie die Einhaltung neuester technischer Standards – das sind nur einige Gründe, weshalb die Rettungswache in Dittmansdorf am neuen Standort an der Siedlungsstraße 4 eingezogen ist. Am heutigen Freitag wurde das Domizil in Beisein von Landrat Dirk Neubauer offiziell übergeben.

Nutzer sind die Mitarbeitenden der Malteser Hilfsdienst gGmbH. „Die Bedingungen unserer Kolleginnen und Kollegen haben sich erheblich verbessert. Wir sind dem Landkreis dankbar, dass hier ein pragmatischer Weg gefunden wurde, um das Projekt zügig zu realisieren“, so René Fleischer, Bezirksgeschäftsführer Rettungsdienst/Notfallvorsorge vom Maltester Hilfsdienst. Die Organisation ist nicht nur mit dem Rettungsdienst beauftragt, sie hat den Umbau des ehemaligen Hauses des Gastes zur neuen Rettungswache auch vorfinanziert. Die Kosten betrugen rund 300.000 Euro. Die Refinanzierung erfolge über die Krankenkassen. Der Umbau dauerte von Mitte September 2022 bis Ende April 2023.

„Wir sind froh, dass hier alle an einem Strang gezogen haben: Die Gemeinde Reinsberg, die Malteser, unsere Bereiche BRK und Liegenschaften sowie die Vereine, die das Domizil bisher genutzt haben“, so Landrat Dirk Neubauer. Mit dem Erhalt der Rettungswache im Ort bleibe auch die medizinische Versorgung gewährleistet.

Die Wache ist im 24-Stunden-Dienst mit gemischten Teams aus Frauen und Männern besetzt. „Die neue Rettungswache ist ebenerdig und birgt somit weniger Unfallpotential auf dem Weg zu den Rettungsmitteln als das am bisherigen Standort der Fall war. Im alten Objekt mussten die Einsatzkräfte eine Vielzahl an Treppenstufen überwinden“, so Jacqueline Preiß, Referatsleiterin Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz (BRK) im Landratsamt. Für die Zukunft sei ein zusätzlicher Anbau einer Garage am Vereinshaus nötig, da diese inzwischen viel zu klein für die neuen RTW ist. Die Umsetzung und Finanzierung liegt beim Landkreis. „Ein entsprechender Vormietvertrag mit der Gemeinden Reinsberg wurde geschlossen“, so Preiß.

Der Landkreis Mittelsachsen ist Aufgabenträger des bodengebundenen Rettungsdienstes. Dieser umfasst die Notfallrettung und den Krankentransport. Er unterhält derzeit 17 Rettungswachen in Freiberg, Brand-Erbisdorf, Dittmannsdorf, Clausnitz, Mulda, Eppendorf, Flöha, Frankenberg, Hainichen, Burgstädt, Mittweida, Penig, Rochlitz und Geringswalde, Döbeln mit der Außenstelle Naußlitz und Leisnig sowie eine saisonbedingt betriebene Bergrettungswache in Holzhau und eine Wasserrettungswache an der Talsperre Kriebstein in Höfchen.

Eine wichtige Aufgabe in den kommenden Jahren ist, die dazu benötigte Infrastruktur in Form von bedarfsgerechten Rettungswachen zur Verfügung zu stellen. „Ebenfalls in Planung sind neue Rettungswachen in Frankenberg, Roßwein und Mittweida sowie in Döbeln, Burgstädt und Leisnig. Diese Projekte werden sich jedoch über mehrere Jahre hinziehen“, so Jacqueline Preiß.

Im Jahr 2022 gab es 42 891 RTW-Einsätze, 13 616 NEF-Einsätze sowie 28 043 KTW-Einsätze. Es stehen drei OrgL-Einsatzfahrzeuge (Organisatorischer Leiter Rettungsdienst) und ein Gerätewagen für den Massenanfall von Verletzten (GW MANV) für die Bewältigung von Großschadensereignissen zur Verfügung. Zunehmend rücken auch Themen wie IT-Sicherheit, IT-Ausstattung sowie Ausfallszenarien aufgrund von Stromausfällen, Personalausfällen und sonstigen Versorgungslücken in den Fokus. Zur Steigerung der Datenverarbeitungseffizienz nutzt der Landkreis Mittelsachsen seit 2022 flächendeckend Tablet-PC zur Datenerfassung von Sozialversicherungs-und Behandlungsdaten der durch den Rettungsdienst versorgten Patienten.